Glaukom und Goniodysgenesie (GG) 

Goniodysgenesie beschreibt eine Entwicklungsstörung in der Vorderkammer des Auges, bei der es zur Verengung bzw. zum Verschluss
intraokularer Kanäle des iridokornealen Winkels (ICA) kommt, über welchen das überschüssige Kammer-wasser abgeführt wird.
Der erhöhte Druck beschädigt die retinalen Ganglienzellen und kann so zur Glaukombildung und zur Blindheit führen.
Beim Border Collie wurde eine Mutation im Olfactomedin-like 3 – Gen (OLFML3) identifiziert, welche mit der genetischen
Prädisposition für schwerwiegende Goniodysgenesie assoziiert ist. Das OLFML3-Protein ist an der Bildung von Protein-Protein-
Interaktionen, Zelladhäsionen und intrazellulären Interaktionen beteiligt. Bei Einzelnen als heterozygot getesteten Trägern wurde
ebenfalls eine Goniodysgenesie (aber ohne Glaukom) diagnostiziert. Zudem konnte bei mehreren Hunden trotz schwerer
Goniodysgenesie über 15 Jahre und mehr hinweg kein Glaukom festgestellt werden. Aufgrund dieser Beobachtungen wird
angenommen, dass die Entwicklung eines Glaukoms durch eine Kombination sowohl genetischer Faktoren als auch Umwelteinflüssen
und/oder Zufallsfaktoren beeinflusst wird. Zudem kann die beschriebene Variante im OLFLM3-Gen nicht mit der milden Form der
Goniodysgenesie assoziiert werden, was darauf hindeutet, dass die milde Form durch andere genetische Dispositionen bedingt wird. (Quelle Laboklin)